Polizeiinspektion 91161 Hilpoltstein, 13.02.2018
– Hilpoltstein – Siegertstraße 4
Tel. 09174/4789-18
Sb.: Eckl, PHM
Verkehrsstatistik der Polizeiinspektion Hilpoltstein
Eine kurze Zusammenfassung der Unfallentwicklung vorneweg:
Die VU Statistik der PI Hilpoltstein weist abermals einen Rückgang der Unfallzahlen auf. Erfreulich ist, dass sich der Rückgang auf alle Unfallkategorien auswirkt. Großer Wermutstropfen bleibt allerding, dass erstmals seit 2014 wieder Personen bei Verkehrsunfällen im Dienstgebiet ihr Leben lassen mussten.
Allgemeine Daten und Struktur der Polizeiinspektion Hilpoltstein
Die Polizeiinspektion Hilpoltstein ist eine Flächendienststelle, die im Süden an den Landkreis Eichstätt, im Osten an den Landkreis Neumarkt, im Norden an den Landkreis Nürnberger Land und im Westen an den Landkreis Weißenburg angrenzt.
Das Gebiet umfasst eine Größe von ca. 395 qkm mit einer länglichen Ausdehnung von ca. 33,5 km und einer Breite von ca. 20 km. Im Vergleich zu den weiteren Dienststellen des Polizeipräsidiums Mittelfranken hat somit die PI Hilpoltstein einen der größten Flächenbereiche zu betreuen.
Die Einwohnerzahl beläuft sich auf 38916 (Stand Anfang 2017). Die Dienststelle ist für ca. 136 km an Staatsstraßen, ca. 102 km an Kreisstraßen und nahezu 500 km Gemeindestraßen zuständig.
Begriffsdefinitionen
VUPS Unfälle mit Personenschaden:
Unabhängig von Schadenshöhe, Straf- bzw. Bußgeldtatbeständen immer dann, wenn ein Mensch einen Körperschaden erlitten hat oder getötet wurde.
Verkehrstod: Todeseintritt infolge Verkehrsunfalleinwirkung innerhalb von 30 Tagen nach dem Ereignis.
Schwere Verletzungen: Stationärer Aufenthalt von mehr als 24 Stunden in einem Krankenhaus erforderlich.
VUSA Schwerwiegender Unfall mit Sachschaden:
Vorliegen von Straftatbeständen und/oder Ordnungswidrigkeiten, die mit Bußgeld ab 60 Euro nach dem bundeseinheitlichen Tatbestandskatalog geahndet werden können, jedoch ohne Verletzte. Die Schadenshöhe ist ohne Bedeutung.
VUK VU im Kurzaufnahmeverfahren – sonstiger Unfall mit Sachschaden:
Lediglich geringfügige Verkehrsordnungswidrigkeit, die mit einer Verwarnung bis zu 55 Euro nach dem bundeseinheitlichen Tatbestandskatalog geahndet werden kann. Die Schadenshöhe ist ohne Bedeutung.
Alkoholunfall:
Wenn bei einem der Beteiligten Alkoholeinwirkung (ab 0,3 Promille) vorliegt.
Schulwegunfall:
Verkehrsunfall, bei dem Kinder bis zur Vollendung des 15. Lebensjahres auf dem Weg von oder zu einer schulischer Veranstaltung, einer Betreuungseinrichtung oder einem Hort verletzt oder getötet werden.
Freizeitunfall:
Ein Freizeitunfall liegt vor, wenn Personen im Alter von 18-30 Jahren in der Zeit von 20.00 und 06.00 Uhr auf Fahrten zu, zwischen oder von Vergnügungen verunglücken und dabei eine der Unfallursachen Geschwindigkeit, Alkohol- oder Drogeneinfluss oder Übermüdung durch die Polizei festgestellt wird.
Nachfolgend veröffentlicht die Polizeiinspektion Hilpoltstein die Verkehrsstatistik für das Jahr 2017. Die Zahlen von 2016 stehen in Klammern:
- Unfallgeschehen / Entwicklung
Unfallzahlen gesamt 1000 (1048) – 4,58%
VU-PS = Verkehrsunfälle mit Personenschaden 113 (133) -15,04 %
– Zahl der Toten 3 ( 0) + 300 %
– Zahl der Verletzten 149 (199) -25,13 %
– davon Schwerverletzte 37 ( 48) -22,92 %
Leichtverletzte 112 (151) -25,83 %
VU-SA= Schwerwiegende Verkehrsunfälle mit 162 (164) -1,22 %
Sachschaden
VU-K= VU im Kurzaufnahmeverfahren 725 (751) – 3,46 %
Gesamtzahl der Verkehrsunfälle 1000 (1048) – 4,58 %
(Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ohne Wild VU 543 (593) -8,5 %)
Gesamtschaden (ohne VU-K): 1.347.000 Euro (1.516.000 €) -11,32 %
Unfalluhr
Gesamtunfallaufkommen: 1000
Statistisch gesehen ereigneten sich:
– Pro Tag 2,74 Unfälle
= alle 8 Std. 45 Min. 1 Unfall
Leichter Rückgang der Gesamtunfallzahlen
Mit genau 1000 Unfällen ist abermals ein leichter Rückgang der Gesamtunfallzahlen zu verzeichnen. War der Rückgang im Jahr 2016 nur auf die Abnahme der Wildunfallzahlen zurückzuführen, so ist im Jahr 2017 ein Rückgang in allen Unfallkategorien festzustellen, insbesondere bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden.
5-Jahresdurchschnitt 1001,6
10-Jahresdurchschnitt: 948,5
Gesamtunfallentwicklung mit einem Blick über den Tellerrand hinaus:
PI Hilpoltstein 1.000 ( 1048) – 4,58%
Mittelfranken 52.317 ( 51590) +1,41 %
Bayern 365.863 (365.863) +1.2%
Rückgang um 15,04%
10-Jahresdurchschnitt: 124,4
5-Jahresdurchschnitt: 121,8
Im 10-Jahresvergleich wurde mit 113 Unfällen der zweitniedrigste Stand erreicht. Dies ist als sehr erfreulich anzusehen, da natürlich zeitgleich das Verkehrsaufkommen stetig zunimmt.
Getötete Personen
Der große Wermutstropfen der Bilanz für 2017 ist, dass erstmals seit 2013 wieder Personen bei Unfällen getötet wurden. Es handelt sich hierbei um insgesamt drei Unfälle, bei denen zwei Motorradfahrer und ein Sozius ums Leben kamen. In allen drei Fällen ereignete sich der Unfall durch einen Fahrfehler während, bzw. unmittelbar nach einem Überholvorgang des Kradfahrers. Im April verlor ein 38-jähriger auf der Kreisstraße zwischen Heideck und Schloßberg nach einem Überholvorgang die Kontrolle über sein Fahrzeug und kam alleine beteiligt nach rechts von der Fahrbahn ab. Der Kradfahrer verstarb noch an der Unfallstelle. Im Juli überholte ein 58-jähriger Motorradfahrer mit einem 23-jährigen Sozius auf der schmalen Staatsstraße zwischen Mettendorf und Kinding einen VW Bus. Hierbei geriet er während des Überholvorgangs zu weit nach links ins Bankette, verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und kam schließlich nach links von der Fahrbahn ab. Zu einer Berührung beider Fahrzeuge kam es nicht. Durch den Sturz erlitt der Sozius tödliche Verletzungen, der Motorradfahrer selbst überlebte den Unfall schwerverletzt. Ebenfalls im Juli überholte ein 53 Jähriger Motorradfahrer auf der Kreisstraße von Großnottersdorf nach Esselberg einen anderen Kradfahrer. Unmittelbar nach Beendigung des Überholvorganges geriet er in einer scharfen Rechtskurve zu weit nach links. Er prallte im Kurvenbereich gegen die linke Fahrzeugseite einer entgegenkommenden Pkw-Lenkerin und kam tödlich zum Sturz. Seine Ehefrau, die als Sozia mit auf dem Krad mitfuhr, wurde schwer verletzt.
Als sehr erfreulich darf gesehen werden, dass die Anzahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Personen deutlich um -25,13 % zurückging.
Sowohl bei den Leicht- als auch bei den Schwerverletzten ist damit ein spürbarer Rückgang gegenüber den Zahlen vom Vorjahr zu verzeichnen.
Verletzte Personen 2017: 149 10 J.durchschnitt 168,6 5 J.durchschnitt 166,0
Leichtverletzte 2017: 151 10 J.durchschnitt 132,6 5 J.durchschnitt 128,4
Schwerverletzte 2017: 37 10 J.durchschnitt 36,0 5 J.durchschnitt 37,6
Bei den 149 verletzten Personen handelt es sich um
– 83 (119) Pkw-Insassen
– 25 (26) motor. Zweiradfahrer u. Mitfahrer (Mofa, Kraftrad)
– 27 (31) Radfahrer
– 7 ( 9) Fußgänger
– 7 ( 14) sonstige Verkehrsteilnehmer (wie z.B. LKW-, Businsassen usw.)
Geringfügiger Rückgang um -1,22%
10-Jahresdurchschnitt der VU-SA: 138,8
5-Jahresdurchschnitt der VU-SA: 146,2
Anteil der VU-SW am Gesamtunfallaufkommen :
2017: 16,2 % 2016: 15,7%
10-Jahresdurchschnitt: 685,3
5-Jahresdurchschnitt: 733,6
Der Großteil aller Verkehrsunfälle ist in dieser Gruppe angesiedelt, nämlich 72,5%. Mit 454 Unfällen nehmen wiederum die Wildunfälle den größten Teil dieser Kategorie ein.
Kleinunfälle gesamt (Wildunfälle mit eingerechnet): 725 (751)
Rückgang um – 3,46%
Kleinunfälle (ohne Wildunfälle mit eingerechnet): 271 (289)
Rückgang um -6,30 %
Den Großteil der Unfälle der Kategorie VUK nehmen wiederum die Wildunfälle mit 62,62% ein.
Das Diagramm zeigt den erneut hohen Anteil an Wildunfällen. Der absolute Höchststand wurde 2015 mit insgesamt 539 Unfällen erreicht. Mit 457 Wildunfällen 2017 fällt die Bilanz um zwei VU höher aus als 2016. Dies stellt keinen erneuten sprunghaften Anstieg dar. Auch 2017 wurden bedauerlicher Weise bei zwei Wildunfällen zwei Pkw-Fahrer leicht verletzt, so dass diese Verkehrsunfälle der Kategorie VUPS zuzurechnen sind. In einem Fall wurde eine überfahrene Wildsau von einem Pkw Fahrer mitten auf der Fahrbahn liegen gelassen. Der Verkehrsteilnehmer fuhr mit seinem Pkw einfach weiter, ohne sich in irgendeiner Form um eine Absicherung gekümmert zu haben. Zwei weitere Pkw-Fahrer fuhren über die mitten in der Fahrspur liegende Wildsau und beschädigten sich hierbei ihre Fahrzeuge. Gegen den Verursacher wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet. Somit fällt dieser Wildunfall in die Kategorie VUSA.
Anteil der Wildunfälle am Gesamtunfallaufkommen: 45,7%.
Örtliche Verteilung der Unfälle
Das Unfallaufkommen gliedert sich wie folgt auf:
Es ereigneten sich innerorts 343 (358) und außerorts 657 (690) Verkehrsunfälle.
Auflistung in Straßenklassen (ohne Unterscheidung innerorts/außerorts):
VU auf Staatsstraßen: 472 (512)
VU auf Kreisstraßen: 180 (204)
VU auf Gemeindestraßen: 348 (332)
VU mit Alkoholeinwirkung 13 (12)
– davon mit Personenschaden 4 (6)
– dabei getötet 0 (0)
– dabei verletzt 4 (6)
Als sehr unbefriedigend ist die Entwicklung der Alkoholunfälle seit dem Höchststand von 2013 mit 14 VU zu bewerten. Trotz verstärkter Kontrollen in diesem Bereich stieg die Anzahl der Unfälle seit 2015 jährlich wieder an. Eine Verringerung der Unfallzahlen im Bereich Alkohol wird eine der vorrangigsten Aufgaben der PI Hilpoltstein im Verkehrssektor bleiben.
Die 13 Alkoholunfälle wurden von 11 Pkw-Führern, einem Krad- und einem Fahrradfahrer verursacht.
Der Höchstwert bei einem Verkehrsunfall lag 2017 bei einem Blutalkoholwert von 2,44 Promille! Den 13 Verkehrsunfällen stehen 34 folgenlose Trunkenheitsfahrten gegenüber.
10 Jahresdurchschnitt: 9,8
5-Jahresdurchschnitt: 11,6
VU mit Drogeneinwirkung
VU mit Drogeneinwirkung 0 (2)
– Tote 0 (0)
– Verletzte 0 (0)
2017 konnten bei keinem Unfallbeteiligten Anzeichen für einen eventuellen Drogenkonsum festgestellt werden. .
Disco-Unfälle (Freizeitunfälle)
Disco-VU 0 (0)
– davon mit Personenschaden 0 (0)
– dabei getötet 0 (0)
– dabei verletzt 0 (0)
Auch 2017 wurde kein einziger Unfall dieser Kategorie verzeichnet.
Geschwindigkeitsunfälle
Geschwindigkeitsunfälle: 52 (63)
– außerorts: 35 (44)
– innerorts: 17 (19)
Verletzte Personen – außerorts: 19 (25)
– innerorts: 5 ( 4)
Getötete Personen – außerorts: 1 ( 0)
– innerorts: 0 ( 0)
10-Jahresdurchschnitt: 53,6
5-Jahresdurchschnitt: 53,8
5,2 % aller Unfälle sind der Ursache Geschwindigkeit zuzuordnen. Hierunter fallen sowohl alle VU, bei denen der Verursacher die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten hat, als auch jene, bei denen er seine Geschwindigkeit den örtlichen Verhältnissen (z. B. Kuppe, Kurve, enge Straße) oder auch den Witterungsverhältnissen (Aquaplaning, Schneeglätte usw.) nicht angepasst hat. Auch bei dem tödlichen Verkehrsunfall im April in Heideck, auf der Kreisstraße zwischen Heideck und Schloßberg, wird von nicht angepasster Geschwindigkeit des Kradfahrers in Bezug auf die örtlichen Straßenverhältnisse ausgegangen.
Schulwegunfälle
Schulwegunfälle 2 (1)
– dabei verletzt 2 leicht
0 schwer
2017 kam es zu zwei Schulwegunfällen im Bereich der PI Hilpoltstein. Im März musste in Meckenhausen ein Schulbusfahrer unmittelbar nachdem er die Haltestelle verlassen hatte verkehrsbedingt bremsen. Eine an der Haltestelle neu zugestiegene 7 jährige Schülerin war in diesem Moment noch dabei ihre Schultasche zu verstauen. Sie stand noch im Gang als der Bus abgebremst wurde und stürzte hierdurch zwischen die Sitzbänke. Hierbei prellte sie sich das rechte Schienbein. Im Oktober machte sich zwei 11 jährige Schüler in Allersberg an der Fußgängerampel in der Nürnberger Straße Höhe der Grundschule offensichtlich einen Spaß daraus, während einer Grünphase möglichst oft die Straßenseite zu wechseln. Hierbei geriet einer der Beiden ins Hintertreffen und wechselte über, als die Ampel für ihn bereits Rotlicht zeigte. Der Schüler wurde leicht von einem Pkw erfasst und stürzte. Er zog sich hierbei eine Schürfwunde zu.
Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort
VU mit Unfallflucht 97 (112)
– davon geklärt 33 (34)
=in Prozent 34 % (30 %)
– davon m. Personenschaden 6 (11)
– dabei getötet 0 (0)
– dabei verletzt 6 (11)
Die Anzahl der polizeilich registrierten Unfallfluchten nahm im Vergleich zum Vorjahr um -15,17% ab. Gleichzeitig konnte die Aufklärungsquote von 30 auf 34 % gesteigert werden. Dennoch muss festgestellt werden, dass ca. 2/3 aller Unfallfluchten aufgrund fehlender Ermittlungsansätze nicht aufgeklärt werden konnte. Die Aufklärungsquote weiter zu erhöhen bleibt ein wichtiges Ziel der PI Hilpoltstein. Immerhin sind 9,7% aller Verkehrsunfälle im Jahr 2017 im Zusammenhang mit einem Unerlaubten Entfernen vom Unfallort aufgenommen worden.
Der Gesamtschaden in dieser Unfallkategorie beläuft sich auf ca. 89.000 Euro.
Radfahrunfälle
Unfälle mit Beteiligung eines Radfahrers 26 (31)
– beteiligte Radfahrer 32 (38)
– dabei m. Personenschaden 27 (31)
– dabei getötet 0 ( 0)
– als Verursacher 17 (23)
– ohne Fahrradhelm 14 (9)
Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern sank um 5 VU im Vergleich zum Vorjahr. Die schuldhafte Beteiligung nahm von 23 auf 17Fälle ab. .
Motorradunfälle
Unfälle mit Beteiligung eines Motorradfahrers 21 (24)
– beteiligte Kradfahrer 21 (27)
– dabei getötet 3 ( 0)
– dabei verletzt 20 (22)
In 13 Fällen handelte der Kradfahrer unfallursächlich, also bei 62 % aller Unfälle mit Beteiligung von Kradfahrern. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Unfälle mit Kradfahrern sogar zurück. Allerdings waren alle drei Verkehrstoten der diesjährigen Bilanz als Fahrer, bzw. Sozius auf einem Kraftrad, unterwegs.
1.1 Unfallzeiten
Der unfallträchtigste Tag war der Freitag (173 VU), gefolgt von Donnerstag (147) und Dienstag/Mittwoch (145, bzw. 144) (Vorjahrestage: Freitag, Mittwoch und Montag/Donnerstag). Am geringsten belastet ist der Sonntag mit 112 Unfällen. Das höchste Unfallaufkommen ist zu den Berufsverkehrszeiten von ca. 05.30 Uhr bis 08.00 Uhr und von ca. 15.30 bis 18.00 Uhr zu verzeichnen. Die meisten Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich mittwochs (21x VU-PS).
1.2 Hauptunfallursachen ohne Kleinunfälle
Die Unfälle mit qualifizierten Verstößen rangieren in der Reihenfolge:
- (1) ungenügender Sicherheitsabstand 61
- (2) Falsche Straßenbenutzung/Nichtbeachtung
des Rechtsfahrgebotes 61
- (5) Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit
oder nicht angepasste Geschwindigkeit 39
- (4) Nichtbeachten der Vorfahrt, des Vorranges 38
- (3) Fehler beim Abbiegen/Wenden/Rückwärts-
fahren/Ein- und Ausfahren 37
- (6) Fehler beim Überholen/Vorbeifahren 14
- (7) Alkohol- und Drogeneinfluss , Übermüdung
- mittelbare Ursache 13
Bei Berücksichtigung aller Verkehrsunfälle (inklusive Kleinunfälle) ergibt sich bei den Ursachen folgende Reihenfolge:
- Fehler beim Abbiegen/Wenden/Rückwärtsfahren/Ein- und Ausfahren
- Ungenügender Sicherheitsabstand
- Nichtbeachten des Rechtsfahrgebotes/falsche Straßenbenutzung
- Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit
- Nichtbeachten der Vorfahrt/des Vorranges
- Fehler beim Überholen/Vorbeifahren
- Fahrbahnglätte
- Alkoholeinfluss
- Nebeneinanderfahren
1.3. Schuldhaft verursachte Unfälle durch Junge Erwachsene (18-24 Jahre)
VU-Beteiligung Junge Erwachsene 77 (76)
schuldhaft verursacht 52 (49)
– davon m. Personenschaden 39 (30)
– dabei schwer verletzt 12 (6)
– dabei leicht verletzt 44 (42)
Die Unfallzahlen mit (schuldhafter) Beteiligung von Fahranfängern sind minimal angestiegen.
Als Hauptunfallursachen bleiben Geschwindigkeitsüberschreitung, bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit, sowie die Nichteinhaltung von Sicherheitsabständen. Alkoholeinwirkung taucht 1mal als Unfallursache auf, Drogeneinwirkung überhaupt nicht.
10-Jahresdurchschnitt: 80,8
5-Jahresdurchschnitt: 75,6
1.4 Risikogruppe – Senioren
Die Zahl der Unfälle, an denen Senioren beteiligt waren (49) entspricht genau der Anzahl des Vorjahres. Die schuldhafte Beteiligung dieser Risikogruppe stieg leicht von 26 auf 30 Fälle an. Dies kann aufgrund der stetig steigenden Anzahl von Personen dieser Gruppe keinesfalls als besorgniserregend angesehen werden.
Die Hauptunfallursachen bei dieser Risikogruppe sind „Nichtbeachten des Vorranges/der Vorfahrt“, gefolgt von „Fehler beim Abbiegen/Wenden/Rückwärtsfahren/Ein-und Ausfahren“ und „Nichtbeachten des Rechtsfahrgebotes/falsche Fahrbahnbenutzung“. „Alkoholeinfluss“ kam bei dieser Altersgruppe einmal zum Tragen.
10 Jahresdurchschnitt: 44,7
5 Jahredurchschnitt: 47
- Unfallbelastung der Gemeinden
Gemeinden (Einwohnerzahl, Stand Anfang 2017) | VU-PS VU-SA VU-K | Gesamt | Trend | Alkohol VU/ Drogen VU (Vorjahr) | Unfallflucht/ geklärt/Auf- klärungsquote in % (Vorjahr) | Wildunfälle
|
Hilpoltstein (13358) | 43 (52) 76 (61) 252 (248)
| 371 (361) | +2,8 %
| 6/0 (3/1) | 43/17 (42/15) 39,5 % | 134 (123) |
Allersberg (8400) | 24 (36) 36 (40) 129 (156)
| 189 (232) | -19,5% | 2/0 (3/0) | 21/7 (28/6) 33,3%
| 65 (86) |
Greding (7144) | 20 (19) 26 (33) 121 (127))
| 167 (179) | -6,8% | 2/0 (3/0) | 18/5 (21/6) 27,7 %
| 80 (68) |
Thalmässing (5360) | 15 (14) 13 (12) 105 (108))
| 133 (134) | -0,7% | 2/0 (1/1) | 10/3 (8/2) 30,0% | 78 (81) |
Heideck (4654) | 11 (12) 11 (18) 118 (112)
| 140 (142) | -1,4 % | 1/0 (2/0) | 6/2 (13/5) 33,3 % | 100 (97) |
Rangliste der Gemeinden – Platz/Unfallzahl der Vorjahre:
2017 2016 2015 2014 2013
- (1) Hilpoltstein 371 361 382 366 315
- (2) Allersberg 189 232 242 241 225
- (3) Greding 167 179 158 132 152
- (4) Heideck 140 142 153 116 113
- (5) Thalmässing 133 134 145 108 112
Hilpoltstein
Die Stadt Hilpoltstein mit ihren Ortsteilen ist den Einwohnerzahlen nach die größte Gemeinde im hiesigen Dienstbereich. Dies ist unter anderem auch ein Grund dafür, dass Hilpoltstein den größten Anteil am Unfallaufkommen trägt.
Hilpoltstein ist die einzige Kommune, in der 2017 die Unfallzahlen leicht gestiegen sind.
Der geringfügige Anstieg ist in den Kategorien VUSA und VUK zu finden.
Allersberg
An 2. Stelle rangiert die Marktgemeinde Allersberg. Hier ging das Gesamtunfallaufkommen merklich um fast 20 Prozent zurück. Der Rückgang wirkt sich auf alle Unfallkategorien aus.
Greding
Den 3. Platz nimmt die flächenmäßig größte Kommune des Dienstbereiches ein. Die Unfallzahlen sind auch hier geringfügig rückläufig. Dieser Rückgang wirkt sich auf die Kategorien VUSA und VUK aus. Bei den VUPS ist ein VU mehr als im Vorjahr zu verzeichnen.
Heideck
Die flächen- und auch einwohnermäßig kleinste Gemeinde rangiert – wie in den Vorjahren – auf dem 4. Platz. Das Gesamtunfallaufkommen ist abermals leicht gesunken, was Auswirkungen auf die Kategorien VUPS und VUSA hat. Die Unfälle im Kurzaufnahmeverfahren nahmen leicht zu.
Thalmässing
Wie in den Jahren zuvor auch, ereigneten sich in der Kommune Thalmässing die wenigsten Unfälle. Die Gesamtunfallzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr minimal gesunken, einzig in der Kategorie VUPS ist ein Verkehrsunfall mehr als 2016 zu verzeichnen.
2.1 Streckenabschnitte mit hoher Verkehrsbelastung und Örtlichkeiten mit höherem Unfallaufkommen
Gemeindegebiet Allersberg:
Kreisverkehrsanlage Allersberg
Die Kreisverkehrsanlage in Allersberg ist auch bei der Betrachtung 2017 wieder ein Unfallhäufungspunkt. Insgesamt hat es dort 9 mal gekracht, es kam aber glücklicherweise nur zu Blechschäden. Neben 2 VUSA (Vorfahrtsverletzungen) beim Einfahren in den Kreisel) kam es zu 7 VUK. 6 dieser Unfälle im Kurzaufnahmeverfahren ereigneten sich durch Berührungen zweier Fahrzeuge im Kreisverkehr, bzw. beim zweispurigen Einfahren in diesen. Der Kreisverkehr ist grundsätzlich einspurig, kann jedoch beim Zusammentreffen kleinere Kraftfahrzeuge zweispurig befahren werden. Bei einem VUK handelte es sich um einen klassischen Auffahrunfall.
St 2237 (Südtangente) / Einmündung St 2402 (Osttangente)
Auch dieser Einmündungsbereich ist als Häufungspunkt bekannt. Insgesamt 6 VU wurden dort gezählt, ein Auffahrunfall hatte sogar Personenschaden zur Folge. Weiterhin ereigneten sich an dem Einmündungsbereich 2 VUSA (Vorfahrtsverletzungen) und 3 VUK (Auffahrunfälle).
St 2237 / Einmündung AS Allersberg Ost
Auch seit Jahren als Unfallhäufungspunkt bekannt, ereigneten sich 2017 an dieser Örtlichkeit insgesamt 5 Verkehrsunfälle. In zwei Fällen war Personenschaden zu beklagen (in beiden Fällen Auffahrunfälle), zudem stehen 3 VUSA (2x Vorrangsverletzung gegenüber des Gegenverkehrs beim Linksabbiegen, 1x Verstoß gegen die Ladungssicherung).
Gemeindegebiet Hilpoltstein
Stadtgebiet Hilpoltstein, Einmündung Rother Straße in den Altstadtring
An vorgenanntem Einmündungsbereich ereigneten sich 2017 insgesamt drei Verkehrsunfälle, so dass man wie bei den beiden folgenden Einmündungsbereichen eigentlich noch gar nicht von einer Häufung sprechen kann. Im Einzelnen handelte es sich um 2VUK (Auffahrunfälle) und einen VUSA (Es wurde ein Standrohr auf einer Verkehrsinsel umgefahren, der Verursacher entfernte sich anschließend unerlaubt von der Unfallstelle)
Stadtgebiet Hilpoltstein, Rother Straße/ Kreuzung Albrecht-Dürer-Straße
Auch an dieser Örtlichkeit wurden insgesamt 3 Verkehrsunfälle bekannt. Ein VUPS (Vorfahrtsverletzung), sowie 2 VUSA ( Vorfahrtsverletzung/ nicht angepasste Geschwindigkeit beim Abbiegen)
Stadtgebiet Hilpoltstein, Heidecker Straße/ Einmündung Dieselstraße
Insgesamt 3 Verkehrsunfälle, 1 mal VUPS (Auffahrunfall), 1 mal VUSA (Vorfahrtsverletzung), 1 mal VUK Auffahrunfall.
Staatsstraße 2238 / Kreuzung St 2391 (Jahrsdorfer Kreuzung)
Seit Jahren ist die Jahrsdorfer Kreuzung als Häufungspunkt für oftmals schwere Verkehrsunfälle in den Fokus gerückt. 2017 schepperte es hier glücklicherweise auch „nur“ 3 mal, alle Unfälle waren Vorfahrtsverletzungen. In zwei Fällen ohne Verletzte (VUSA), in einem Fall mit Personenschaden (VUPS)
Strecken mit hohem Wildunfallaufkommen im Gemeindegebiet Hilpoltstein
Auf einigen Staatsstraßen in Hilpoltstein ist nach wie vor ein sehr hohes Wildunfallaufkommen zu registrieren. Zu den Strecken gehören die Staatsstraße 2220 von Hilpoltstein nach Mörlach mit 19 Wildunfällen, die Staatstraße 2225 von Hilpoltstein nach Tiefenbach mit 23, sowie die Staatsstraße 2238 von Hilpoltstein bis an die „Jahrsdorfer Kreuzung“ mit 19 Wildunfällen. Die Staatsstraße 2220 von Hilpoltstein nach Eckersmühlen ist seit der Anlage des Radweges etwas mit dem Wildunfallaufkommen entlastet, nicht desto trotz ereigneten sich auch auf dieser Strecke wieder 13 Wildunfälle.
Gemeindegebiet Heideck
Kreisstraße 22 von Heideck bis Laibstadt
Im Gemeindegebiet Heideck war lediglich dieser Streckenabschnitt mit einem hohen Wildunfallaufkommen von 23 Unfällen auffällig.
Gemeindebereich Greding
Streckenabschnitte mit hohem Wildunfallaufkommen
Im Gemeindegebiet Greding ist lediglich die Kreisstraße 28 von Greding nach Obermässing aufgrund des hohen Wildunfallaufkommens von 17 Unfällen auffällig. Bislang war die Strecke auf der Staatsstraße 2227 von Untermässing nach Greding wegen des hohen Wildunfallaufkommens im Fokus. 2017 ereigneten sich auf diesem Streckenabschnitt allerdings „nur“ 9 Wildunfälle. Sonst sind im Gemeindegebiet Greding keine Häufungspunkte zu erkennen.
Gemeindebereich Thalmässing
Kreuzung Hauptstraße/ Nürnberger Straße
In Thalmässing war erstmals eine „Häufung“ an oben genannter Kreuzung mit drei Verkehrsunfällen zu erkennen. Es handelte sich um zwei VUSA (Vorfahrtsverstöße) und einen VUK (Auffahrunfall).
Zusammenfassung:
Unfallschwerpunkte gibt es im Dienstbereich der PI Hilpoltstein nach wie vor nicht, es existieren „lediglich“ Unfallhäufungspunkte. Hier sind seit Jahren insbesondere die drei oben näher aufgeführten Örtlichkeiten im Gemeindegebiet Allersberg auffällig. Waren bei der Betrachtung für das Jahr 2016 die Unfallzahlen nur aufgrund des zurückgegangenen Wildunfallaufkommens gesunken,, so wirkt sich der abermalige Rückgang 2017, wie bereits erwähnt, auf alle Unfallkategorien aus. Die Wildunfallzahlen blieben ziemlich genau auf dem Vorjahresniveau.
Dienststellenleiter
Walbert, EPHK
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