Für den Rettungsdienstbereich Mittelfranken Süd
Neues Konzept für Versorgung von Schlaganfallpatienten
Schwabach – Eine noch bessere Versorgung von Schlaganfallpatienten im südlichen Mittelfranken: Dies ist das Ziel einer Vereinbarung, die im Rettungsdienstbereich Mittelfranken Süd tätigen Rettungsdienstorganisationen und Klinken, die Integrierte Leitstelle und Vertreter des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung im Schwabacher Rathaus unterzeichnet haben. „Bei Schlaganfällen kommt es auf jede Minute an. Deswegen ist eine bestmögliche Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen allen an der Schlaganfallversorgung Beteiligten zwingend notwendig“, betont der Verbandsvorsitzende des Rettungszweckverbandes Knut Engelbrecht. „Deshalb danke ich allen Beteiligten, besonders aber unserem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst, Alfred Cacek, dafür, dass sie dieses Projekt so schnell und konstruktiv auf den Weg gebracht haben.“
Das neue Versorgungskonzept für Mittelfranken setzt auch das für Bayern erarbeitete „Rettungsdienstkonzept Schlaganfall“ auf lokaler Ebene um. Dieses ist wiederum Grundlage der Zertifizierung als „Stroke-Unit“ nach dem Standard der Deutschen Schlaganfallgesellschaft (DSG). Enthalten sind in diesem Konzept Vorgaben insbesondere für Notrufabfrage und Einsatzmitteldisposition, die Behandlung von Schlaganfallpatienten im Rettungsdienst sowie zur Frage, welche Zielklinik für die Behandlung solcher Fälle geeignet sind.
Schlaganfallversorgende Kliniken
Für die qualifizierte Erstversorgung von akuten Schlaganfallpatienten erfüllen im Rettungsdienstbereich Mittelfranken Süd die Diakoneo-Klinik Schwabach, die Kreisklinik Roth, das Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen und das Klinikum Altmühlfranken Weißenburg die in den Empfehlungen des Rettungsdienstausschusses geforderten Kriterien und stehen bei einem „Verdacht auf Schlaganfall“ als primäre Zielkliniken für den Rettungsdienst zur Verfügung.
Die Voranmeldung der von Schlaganfall Betroffenen ist in der vertraglichen Vereinbarung genauso festgelegt wie die Übermittlung der Patienten-Daten und die Übergabe der Patienten. Die beteiligten Kliniken verpflichten sich, kurzfristig über ein elektronisches Meldesystem die relevanten Änderungen für die Aufnahmebereitschaft für die Schlaganfallversorgung zu melden. So kann die Integrierte Leitstelle schnell und zuverlässig, die jeweils geeignete und behandlungsbereite Klinik vermitteln. Auch die Verlegung, Weiterbehandlung und Klinikkooperationen wurden in der Vereinbarung festgelegt. Ebenso sind Qualitätssicherung und ein regelmäßiger fachlicher Austausch Teil des abgestimmten Vorgehens. Festgelegte Prozesskennzahlen werden erfasst und untereinander ausgetauscht.
Der akute Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall. Er muss schnellstmöglich festgestellt und optimal behandelt werden. Die aktuellen Leitlinien zur Versorgung von Schlaganfallpatienten der maßgeblichen Fachgesellschaften (Deutsche Gesellschaft für Neurologie/ Deutsche Schlaganfallgesellschaft, European Stroke Organisation) fordern die Versorgung von Schlaganfallpatienten in dafür spezialisierten Behandlungseinheiten, den gegebenenfalls
telemedizinisch vernetzten STROKE-Units. Je früher mit der Akutbehandlung im Krankenhaus begonnen wird, desto höher sind die Chancen, dass ein Gehirnschaden bei den Betroffenen vermieden werden kann. Voraussetzung dafür ist, dass alle an der Rettungskette Beteiligten koordiniert zusammenwirken und die Schnittstellen optimiert werden.
Foto (von links): Karl Dirr (Leiter Rettungsdienst, BRK KV Südfranken), Alfred Cacek (Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Mittelfranken Süd), Marco Henkel (Abteilungsleiter Integrierte Leitstelle Mittelfranken Süd), Stadtrechtsrat Knut Engelbrecht, Oberarzt Dr. Burim Sallaj (Kreisklinik Roth), Hans-Jürgen Hähnlein (Leiter Rechtsamt der Stadt Schwabach). Es fehlen: Jasmin Meyer (Leitende Neurologin Diakoneo-Klinik Schwabach), Chefarzt Dr. med Heiko Preismeier (Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen), Chefarzt Dr. med Stephan Limmer (Klinikum Altmühlfranken Weißenburg)
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