Schwabacher Rentner gelingt dramatische Rettungsaktion am Chiemsee
Schwabach / Chiemsee – Wie jetzt erst bekannt wurde, rangen Ende Juli zwei Männer um das Leben eines 34-jährigen polnischen Arbeiters, der neben seinem Schlauchboot, weit ab vom Ufer, nahe des Strandbades Chieming, unterzugehen drohte.
Zwei Stand-Up-Paddler – darunter ein 73-jähriger Schwabacher – wurden auf den Mann aufmerksam, der sich wild gestikulierend neben seinem Schlauchboot im Wasser befand. Die beiden Helfer paddelten sofort zu der Person, sprangen von ihren Brettern ins kühle Nass und versuchten erfolglos den immer schwächer werdenden Mann auf eines der Boards zu hieven.
Als der Mann kraftlos den Halt am Brett verlor, geriet er unter Wasser, wo er von einem der Helfer aus ca. ein Meter Tiefe wieder tauchend an die Oberfläche geholt wurde. Im weiteren Verlauf verlor der Mann immer wieder das Bewusstsein. Der erschlaffte Körper bot kaum Haltemöglichkeiten für die Retter, weshalb auch der Kopf des Verunglückten mehrfach unter Wasser geriet.
Ein zufällig vorbeifahrender Kajakfahrer begab sich auch ins Wasser, griff dem Bewusstlosen geschickt von hinten unter die Arme und hielt sich selbst am Rand seines Paddelbootes fest, während der Schwabacher Rentner von der Gegenseite das wackelige Wasserfahrzeug stabilisierte.
In dieser Zeit gelang es dem zweiten Helfer per Handy aus seinem Drybag den Notruf 112 zu alarmieren. Innerhalb einer Viertelstunde waren alle vor Ort: Rettungshubschrauber, Polizei, Sanitäter, Wasserwacht- und Feuerwehrboot. Bis zum Eintreffen der Profis kämpften die beiden „Stehpaddler“ 45 Minuten um das Leben des Polen. Diese körperliche Anstrengung verdient – angesichts des gesetzten Alters unseres Schwabachers – höchsten Respekt.
Einen Schrecken ganz anderer Art erlebte die Ehefrau des Schwabacher Retters. Diese glaubte, das Aufgebot der Rettungskräfte gilt ihrem längst überfälligen Mann, mit dem sie sich verabredet hatte. Bekräftigt wurde ihre Sorge erst recht, als sie beobachtete, wie das SUP (Stand-UpPaddle-Bord) ihres Mannes gerade in das Feuerwehrboot gehoben wurde. Wenig später löste sich die Situation Gott sei Dank auf und die Frau konnte ihren Helden in die Arme schließen.
Der verunglückte Pole ist wieder wohlauf. Ihm droht allerdings nun ein Strafverfahren, da er – wie sich herausstellte – betrunken ein Wasserfahrzeug führte.
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