Die Polizei warnt vor sogenannten „Schockanrufen“ bei Senioren
Mittelfranken – Die mittelfränkische Polizei warnt vor einer Betrugsmasche, bei der die Täter mit sogenannten „Schockanrufen“ meist ältere Menschen um ihr Erspartes bringen wollen. Dabei geben sich die Betrüger als Amtspersonen oder Verwandte aus und täuschen eine dringliche Notlage vor.
Am Montagmittag (11.06.2018) erhielt ein 82-jähriger Mann in Nürnberg den Anruf eines solchen Betrügers. Der Anrufer gab vor, von der Polizei zu sein und teilte mit, dass die Tochter des Seniors einen Autounfall mit einem unversicherten Fahrzeug gehabt habe. Aus diesem Grund müsse der 82-Jährige nun eine Zahlung von mehreren zehntausend Euro leisten, um einen Gefängnisaufenthalt seiner Tochter zu verhindern. Die Dringlichkeit dieser Forderung untermalten die Täter in diesem Fall mit dem Weinen der vermeintlichen Tochter, das im Hintergrund zu hören war. Glücklicherweise blieb es in diesem Fall bei einem erfolglosen Versuch der Betrüger.
In Mittelfranken registrierten die Ermittler des Fachkommissariats für Trickbetrug seit Ende Mai dieses Jahres etwa ein Dutzend gleichartiger Fälle. Die Anrufer zielen dabei darauf ab, ihre Opfer durch die Schilderung erschreckender und tragischer Vorfälle im Verwandtenkreis zu überrumpeln. Letztlich gelingt es den Betrügern auf diese Weise immer wieder, die Angerufenen dazu zu bewegen, hohe Bargeldbeträge auszuhändigen oder ins Ausland zu überweisen.
Aus diesem Grund warnt die Nürnberger Kriminalpolizei vor derartigen „Schockanrufen“ und gibt folgende Verhaltenstipps:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer als Amtspersonen (z.B. Polizeibeamte, Rechtsanwälte) oder Verwandte ausgeben und dramatische Not- bzw. Zwangslagen schildern. Rufen Sie die betreffenden Angehörigen unter der Ihnen bekannten Rufnummer zurück und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. Das Gleiche gilt für Anrufe von Behörden. Rufen Sie zurück, nachdem Sie die entsprechende Telefonnummer selbst herausgesucht haben.
- Geben Sie am Telefon grundsätzlich keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen heraus!
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen! Gehen Sie nicht auf Geldforderungen ein! Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen zunächst Rücksprache mit Angehörigen oder sonstigen Vertrauenspersonen.
- Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt. Benutzen Sie hierfür den Notruf 110!
- Erstatten Sie Anzeige, wenn Sie Opfer solcher Betrüger geworden sind. Durch eine schnelle Meldung des Vorfalls unterstützen Sie die Ermittlungen der Polizei.
Michael Konrad/n
Original-Content von: Polizeipräsidium Mittelfranken
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