Initiative von vier Oberbürgermeistern und Landräten
OB Reiß für 365-Euro-Ticket in der Region
Schwabach – Die Region Nürnberg-Fürth-Erlangen-Schwabach zusammen mit den Landkreisen Erlangen-Höchstadt, Fürth, Nürnberger Land und Roth wird derzeit mit Bürgerbegehren zur Einführung von 365€-Tickets im ÖPNV konfrontiert. Die erste Kommune, in der voraussichtlich am 8. August 2020 eine Abstimmung hierzu stattfinden wird, ist Nürnberg. Die Zustimmung der wahlberechtigten Bevölkerung ist sehr wahrscheinlich.
Entscheidungsträger verständigen sich auf Einführung
Die Oberbürgermeister der vier Städte Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach sowie die Landräte der vier Landkreise Erlangen-Höchstadt, Fürth, Nürnberger Land und Roth (4+4) haben sich nun verständigt, eine Einführung als Modellprojekt eines 365€-Tickets in diesen acht Kommunen anzustreben, um ein attraktives Angebot für die Nutzerinnen und Nutzer zu erreichen. Dies wird in einem Schreiben an Ministerpräsident Dr. Markus Söder und die Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr, Kerstin Schreyer, bekräftigt.
Reiß: „Quantensprung für den Öffentlichen Nahverkehr“
Dazu sagt Schwabachs Oberbürgermeister Peter Reiß: „Die Einführung eines 365€-Tickets in unserem Großraum wäre ein Quantensprung für den Öffentlichen Nahverkehr. Es wäre für viele neue Nutzergruppen attraktiver. Gleichzeitig müssen wir das Angebot entsprechend erweitern.“
Region bildet größten Teil der Pendlerbeziehungen im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN)
Die Region bildet den größten Teil der Pendlerbeziehungen im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) ab. Die Mindereinnahmen durch die Einführung des 365€-Tickets in diesem Gebiet würden sich nach erster grober Schätzung auf etwa 62 Millionen Euro belaufen, die entsprechend durch die Partner je nach Verkehrsanteil ausgeglichen werden müssen. Die Stadt Nürnberg würde dabei den größten Anteil übernehmen.
Ohne finanzielle Unterstützung des Freistaates Bayern nicht möglich
Allerdings ist eine Umsetzung ohne finanzielle Unterstützung des Freistaates Bayern für die beteiligten Partner nicht möglich. Deshalb bitten die acht Kommunalvertreter im gemeinsamen Schreiben um dauerhafte finanzielle Unterstützung in Höhe von zwei Dritteln der anfallenden Mindereinnahmen pro Jahr für die Realisierung als erstes Modellprojekt für ein 365€-Ticket in Bayern. Dies könne analog des 365€-Tickets für Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende erfolgen.
4+4-Lösung der erste Schritt in Richtung eines verbundweiten Tickets
Aus Sicht von Oberbürgermeister Peter Reiß wäre die skizzierte 4+4-Lösung der erste Schritt in Richtung eines verbundweiten Tickets. Sie böte die Möglichkeit, die Effekte eines solchen Ticketmodells genau zu beobachten, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen. Die konkrete Umsetzung sei ab Mitte 2021 denkbar.
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